Eine defekte Platine läutete einen kompletten Umbau der vereinseigenen 50m-Kleinkaliberschießanlage des Schützen- und Ringreitervereins Ahrenshöft ein. Im Spätsommer 2022 versagte die Steuerung einer der beiden Bahnen ihren Dienst. Nach Recherche zu einer Ersatzplatine gab es eine ernüchternde Antwort. Für über 1.000,- Euro gab es eine, aber ohne Garantie oder Rücknahme falls sie nicht kompatibel ist. „Das können wir gegenüber den Vereinsmitgliedern nicht verantworten.“ So der 1. Vorsitzende Ralf Kelder. Notdürftig reparierte man die Bahn mit einem Bohrmaschinenantrieb. Nur ewig hält das nicht, darüber waren sich alle im Klaren. Beim Bürgermeisterpokalschießen im Herbst konnten sich auch die Gemeinde und die Vereinsmitglieder ein Bild machen. Der Schiesswart Manfred Andresen lotete nun aus was eine neue Anlage kosten würde und holte auch Angebote ein. Zeitgleich bemühte sich der 1. Vorsitzende Ralf Kelder um Gelder, um dieses Vorhaben zu finanzieren.
7.280,- Euro galt es, zu beschaffen. Für die neue Anlage, ausgestattet mit elektronischer Zielerfassung, genau wie auf den Ständen bei Kreis- und Landesmeisterschaften, wo mit Spiegeln und Prismen der Schuss erfasst wird und auf ein Display im Sichtbereich des Schützen angezeigt wird. Auch der Schussfang und der vorgelagerte Aufbau für die Schusserfassung muss erneuert werden. Keine Pappscheiben mehr, die mit viel Strom hin- und hergefahren werden müssen - Zeit- und Geldersparnis.
Doch vorher galt es, genug Geld zusammen zu bekommen. 7.350,- Euro wurden es und somit wurde die Kasse des Vereins komplett verschont. Besser noch… Durch den Verkauf der ausgebauten Teile gibt es noch einen Bonus. Der größte Zuschuss kam vom Landessportverband in Höhe von 4.450,- Euro, bereitgestellt für Digitalisierungsmaßnahmen. Mit tollen 2.000,- Euro unterstützte die VR Bank Nord das Projekt. Auch der Förderverein norddeutscher Schützen war mit 300,- Euro dabei. Vor dem Hintergrund, dass sie am meisten von der Anlage profitieren, kamen 600,- Euro als private Spende bei den aktiven Schützen (12 an der Zahl) zusammen. „Diese Spende war die Erste, die klar war. Der Grundstock und das Fundament sozusagen. Das freut mich sehr und erfüllt mich mit Stolz, da es doch keine Selbstverständlichkeit ist!“ so Ralf Kelder. Weiter weist er darauf hin, dass hier keiner mit dem Jahresbeitrag das Hobby der Schützen finanziert. Die Kosten für ihr Schießen - wie Patronen und Scheiben usw. - trägt jeder selbst und nicht der Verein.
Zum Jahreswechsel ging dann der Umbau los. Mit viel Eigenleistung und zusätzlichen großzügigen Sach- und Materialspenden seitens der Firma Wiedemann aus Husum und bester Verköstigung seitens einiger Damen des Vorstands, machten die aktiven Schützen sich beim Bau und dem Betrieb der Anlage ans Werk. Es ist etwas Tolles daraus entstanden… aus der defekten Platine. „Da sieht man wieder mal, was möglich ist, wenn alle an einem Strang ziehen und auch noch in die gleiche Richtung!“ resümierte Ralf Kelder und dankte allen fleißigen Helfern für den uneigennützigen Einsatz.

