Schüler machen sich fit für ein eigenes Orchester

Von der Trompete bis zum Saxophon alles dabei –

Quelle: HUSUMER NACHRICHTEN vom 27. November 2013 von „rah“

Drelsdorfer Drittklässler proben im Unterricht, was das Zeug hält. Jeder durfte wählen, welches Instrument er lernen möchte. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt für die jungen Nachwuchs-Musiker.

Neue Wege, Nachwuchskräfte zu gewinnen und zu fördern, geht der Feuerwehrmusikzug Drelsdorf-Ahrenshöft. Das Stichwort heißt: Klassenmusizieren.

Seit Anfang Oktober proben 23 Mädchen und Jungen der dritten Klasse in der Drelsdorfer Schule, was das Zeug hält. Im Rahmen der offenen Ganztagsschule treffen sie sich nachmittags in der Gruppe zum Üben. Regie führt der musikalische Leiter Thies Thomsen. Unterstützt wird er von Musiklehrerin Wiebke Kaphengst. Die Kinder durften sich selbst das Instrument aussuchen. Die Zusammensetzung ergibt schon fast die eines Orchesters: sechs Trompeten, sechs Klarinetten, zwei Saxophone, zwei Querflöten, zwei Tenorhörner und fünf Schlagwerke. Ziel ist es, am Ende ein Nachwuchsorchester aus der Taufe zu heben und die Kids nahtlos in den Musikzug zu integrieren.

Ab Januar werden weitere Fachlehrer für Schlagwerk, Blech- und Holzinstrumente einmal monatlich in den einzelnen Registern ausbilden. Nach sechs Monaten folgt die nächste Ausbildungs-Stufe. Dann wird nämlich jedem Kind ein aktiver Musiker als Pate zur Seite gestellt, mit dem es in Einzelausbildung übt.

Vater Staat fördert das Vorhaben im Rahmen der Förderrichtlinie „Kultur macht stark (KUMASTA) – Bündnisse für Bildung“. Das bedeutet: Es entstehen weder Unterrichtsgebühren noch Kosten für die geliehenen Instrumente. Voraussetzung für die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung bewilligte Fördersumme von 9900 Euro für den Zeitraum von Oktober 2013 bis September 2014 war es, Kooperationspartner ins Boot zu holen.

Sowohl Schulleiterin Britta Ehler als auch Svend Goldenbaum, Leiter des Ressorts Jugendarbeit und Jugendschutz beim Kreis Nordfriesland, waren Feuer und Flamme, als Thomsen im Vorfeld von seinem Vorhaben erzählte. Er schrieb ein Konzept und bewarb sich erfolgreich bei der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände. „Die jungen Menschen werden in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt. Ihr Selbstbewusstsein wird gestärkt“, ist Thomsen überzeugt. Außerdem erfahren sie persönliche Wertschätzung, weil sie gebraucht werden.

Damit das Projekt weiterlaufen kann, ist für das Schuljahr 2014/15 bereits ein Folgeantrag gestellt worden. Ein dritter Kooperations-Partner ist auch schon in Sicht. „Das Projekt bietet allen Musikzügen die Chance, schrumpfenden Mitgliederzahlen entgegenzuwirken“, erläutert Thomsen. Immerhin gestalten gerade die Musikvereine in ländlichen Regionen das soziale und kulturelle Leben aktiv mit.

„Der Kreis unterstützt das Projekt, weil es um zielgerichtete musikalische Ausbildung geht. Damit werden soziale Brennpunkte unterbunden“, so der Vertreter der Behörde. „Es ist eine Herausforderung, die nur dann gelingen kann, wenn alle beteiligten Kräfte an einem Strang ziehen“, betont Thomsen. Dankbar sei er für die Unterstützung von Musikzugführer Christian Hansen und dessen Vertreter Sven Nicolaisen.

„Ich finde das Projekt einfach klasse, vor allem das ehrenamtliche Engagement“, so die Schulleiterin.